Kaninchenimpfung

Kaninchen impfen? ja unbedingt!


Kaninchen haben es in den vergangenen Jahren immer mehr in die Herzen und Häuser von Hobbytierhaltern geschafft und sind Familienmitglieder geworden. Kaninchenhalter sind zunehmend bemüht ideale Haltungsbedingungen zu schaffen und ihren Kaninchen ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.


Hierzu zählt auch ein ausreichender Impfschutz. Der modernste aktuell verfügbare Impfstoff für Kaninchen ist „Myxo-RHD Plus“ der Firma Nobivac, welcher vor Myxomatose und RHD der Varianten 1 und 2 schützt. Im Gegensatz zu den veralteten Impfstoffen, welche teilweise nur die RHD-Variante 1 enthielten, muss dieser Impfstoff auch nur 1x jährlich statt 2x jährlich geimpft werden, weshalb wir in unserer Praxis diesen Impfstoff verwenden.


Myxomatose (Kaninchenpest) ist eine tödliche Infektionskrankheit, welche durch ein Pockenvirus ausgelöst wird. Die Krankheit wird meistens durch Stechmücken, Flöhe oder Fliegen übertragen, aber auch über Futter, andere Tiere und auch Menschen. Bei Ausbruch der Pest zeigen sich nach 3 – 9 Tagen erste Symptome, nach 10 – 14 Tagen versterben die meisten Tiere. Typische Symptome sind das Anschwellen der Schleimhäute der Augen und im Genitalbereich, Appetitlosigkeit, Apathie, Verschleimungen in der Lunge und Knotenbildung (Myxome).


Ebenfalls hoch ansteckend und meist tödlich ist die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease, umgangssprachlich Chinaseuche). Die von einem Calicivirus ausgelöste Seuche wird über direkten Kontakt, Insekten und verseuchtes Futter oder Heut übertragen. Bricht RHD aus, zeigen die Kaninchen nach 1 – 3 Tagen Symptome und nach weiteren 1-2 Tagen versterben die meisten Tiere. Mögliche Symptome sind Fieber, Fressunlust, blutiger Durchfall, Atemnot, Ersticken und Krämpfe. Ein wesentliches Merkmal ist eine Störung der Blutgerinnung, kurz vor dem Versterben läuft oftmals Blut aus den Körperöffnungen und die Kaninchen schreien mit nach hinten gebogenem Kopf auf.


Gegen beide Erkrankungen besteht keine Therapie. Man kann die betroffenen Tiere symptomatisch behandeln und päppeln, leider immer mit sehr schlechter Prognose. Somit wird bei allen Kaninchen in Außen- und Innenhaltung die Impfung empfohlen.